Simon Huckestein Deutscher Vizemeister

Simon Huckestein (links mit Sieger Timo Schaffeld) wurde beim OstseeMan Glücksburg Deutscher Vizemeister der Elite. Der Butzbacher konnte seine Zeit aus dem Vorjahr bei schweren äußeren Bedingungen verbessern.

Sonntag um kurz nach halb sieben Uhr morgens fiel am Glücksburger Ostseestrand der Startschuss für die Deutschen Meisterschaften auf der Langdistanz. Über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Laufen wurden die nationalen Triathlonmeister ermittelt. Mit dabei im „Hawaii des Nordens“: Simon Huckestein (Triathlon Wetterau/Raceextract Racing Team). Der 37-Jährige wollte seinen Deutschen Meistertitel der Elite aus dem Vorjahr verteidigen.

„Die äußeren Bedingungen waren am Sonntag deutlich schwieriger als im Vorjahr“, blickt der Triathlonprofi zurück. Beim Schwimmen mussten wir auf dem Zwei-Runden-Kurs jedesmal vom Kurstrand weg gegen Strömung und Wellen anschwimmen.“ Die Bojen seien durch den Wellengang kaum zu erkennen gewesen. Der starke Ostwind drückte das Wasser in die Förde, auf dem Rückweg nach Glücksburg hingegen schwamm es sich wie von selbst. Nach 59:49 Minuten rannte Huckestein in die Wechselzone, auf Platz 18 liegend lag eine Menge Arbeit auf dem Rad vor ihm.

Auch hier zunächst erschwerte Bedingungen: Auf der ersten von vier Radrunden war die Straße klitschnass. „Ich bin vorsichtig gefahren, um nicht zu stürzen“, erzählt Simon Huckestein. Schließlich war ihm sein unfreiwilliges Ende bei der Challenge Roth 2022 noch im Kopf. Er donnerte auf eine Verkehrsinsel und musste das Rennen in der zweiten Radrunde beenden. In Glücksburg realisierte der Volkswirt den schnellsten Radsplit des Tages und fuhr mit 4:25:35 Stunden auf dem leicht hügeligen Radrundkurs mit insgesamt 1300 Höhenmetern auf den dritten Gesamtplatz vor: „Auf dem Rad bin ich echt fit geworden“, stellt er zufrieden fest. „Allerdings war nicht mehr viel im Tank, als ich auf die Laufstrecke bin!“ Mit schweren Beinen und Beschwerden an den hinteren Oberschenkeln überholte er bei Kilometer sieben den bis dahin auf Platz zwei liegenden Per van Vlerken. Kritisch wurde es in der sechsten und letzten Laufrunde: „Jch musste nochmal alles geben, da mich sonst Silas Köhn überholt hätte.“ Nach 8:24:56 Stunden rannte Simon Huckestein als DM-Zweiter durch den Zielbogen auf der Glücksburger Kurpromenade, eine Minute vor Silas Köhn und 13 Minuten hinter Timo Schaffeld (SC Rot Weiß Oberhausen). „Ich bin total zufrieden, den Ersten hätte ich heute niemals geholt!“, sagt Simon Huckestein, der sich eine Minute schneller als 2022 über ein Preisgeld von 750 Euro freut. Seine Triathlon-Marathonzeit von 2:55:52 Stunden (3.) muss er auch nicht verstecken.

Im Winter an der Schwimmform feilen

Seine Saison ist noch lange nicht zu Ende, Ende August startet Huckestein zweimal bei der Multisport-EM in Menen (Belgien) im Aquathlon und im Triathlon über die Mitteldistanz, Mitte September tritt er bei den Europameisterschaften im niederländischen Almere über die Langdistanz an. Und über den Winter? „Werde ich an meiner Schwimmform feilen, hier besteht noch viel Verbesserungsbedarf“, blickt Simon Huckestein voraus. Mit DSV-Schwimmtrainerin Petra Wolfram aus Hamburg sollte ihm das gelingen.