Bodenseequerung mit dem Sonnenaufgang

Rebekka Ott und Thomas Mulitze schwimmen von Konstanz nach Meersburg

Reges Treiben herrschte am Samstag, 19. Juni um 5 Uhr morgens im Strandbad Konstanz-Horn: 110 Langstreckenschwimmer warteten mit und ohne Neoprenanzug auf den Start der Bodensee-Openwater-Querung, 5 Kilometer sollten es werden. Jeder Schwimmer hatte eine bunte Schwimmboje an seinem Anzug befestigt.

In der Wettkampfbesprechung um 6 Uhr wurde das Wichtigste erklärt: Die Orientierungspunkte für das Ziel auf der anderen Seite in Meersburg, die Bojenpflicht für alle und das Überqueren der Zeitmessmatte bei Start und Ziel. 15 Minuten nach der Wettkampfbesprechung um 6 Uhr fiel der Startschuss.

„Ich rannte so schnell ins Wasser, dass ich erstmal rechts, links und vor mir keinen hatte, first in the water“, sagt Triathletin Rebekka Ott (Münzenberg). Sie versuchte sich zunächst an ihren Trainingspartner Thomas Mulitze (Linden) zu halten, aber das Tempo war zu hoch. „Ich hatte sofort eine Dreiergruppe gefunden und wir sind die ganze Zeit zusammen geschwommen“, so der ehemalige Freiburger Schwimmer. Ganz anders als die Gießener Lehrerin: „Ich war bis Kilometer drei komplett allein und habe das ehrlich gesagt sehr genossen. Nur Wasser um mich rum und die aufgehende Sonne vor mir.“ Später seien ein Mann und eine Frau zu ihr aufgeschlossen. Zu dritt sei man nebeneinander weiter geschwommen. „In der Mitte der Strecke war die Gegenströmung ziemlich stark“, berichten beide unisono. Rebekka Ott musste zwischenzeitlich brustschwimmend eine kurze Pause einlegen, da sie regelrecht seekrank wurde. Ein DLRG-Boot war sofort zur Stelle, nach kurzer Verschnaufpause mit Blick auf den Horizont legte sich die Übelkeit wieder. Weiter ging es mit Anschluss an das Zweierteam, das Ziel in Sichtweite.

Thomas Mulitze finishte nach 1:21:12 im Strandbad der Bodenseetherme Meersburg, 2. Platz der AK 50-59 und Sechster insgesamt! „Ich bin total happy, vorgenommen hatte ich mir exakt so eine Zeit. Und die Strecke war eher 5,4 Kilometer lang.“

Rebekka Ott rannte nach 1:26:53 über die Zeitmessmatte oberhalb des Wassers. „Ich ärgere mich ein kleines bisschen, weil ich die Matte nicht gleich gesehen habe und dachte, wenn ich durch den Zielbogen schwimme, wird die Zeit ausgelöst“, sagt sie. So rannte ihre 16-jährige Mitstreiterin die Treppe schneller hoch und verwies Ott auf Gesamtplatz 3. „In der AK 24-39 habe ich den zweiten Platz erreicht. Es hat einfach nur Spaß gemacht“, freut sich Ott, die mit Thomas Mulitze im Inheidener See ab Mai regelmäßig Runden geschwommen ist.