Simon Huckestein und Tanja Weber bei Triathlon-EM in Menen

Simon Huckestein (Triathlon Wetterau/Raceextract Racing Team) und Tanja Weber (Triathlon Wetterau) sind bei den Triathlon-Europameisterschaften in Menen (Belgien) gestartet. Dabei trat Huckestein in zwei Wettbewerben an, Tanja Weber verzichtete auf den Laufpart und startete im Aquabike im deutschen Trikot. Michael Victor war über die Offene Wertung der Mitteldistanz gemeldet.

Obwohl Schwimmen von den drei Triathlon-Disziplinen nach wie vor seine schlechteste ist, gab Simon Huckestein am Freitag, 25. August sein Debut auf den Europameisterschaften im Aquathlon. Dies bedeutete 1000 Meter Schwimmen in der Leie, einem Fluß in Westflandern und fünf Kilometer Laufen im Stadtgebiet von Menen. Im Feld der Profis erfolgte das Lineup exakt um 13.55 Uhr, ehe sich der Butzbacher um 14.00 Uhr mit 18 anderen Profis vom Ponton per Startsprung in den trüben Fluss stürzte. Mit reichlich Rückstand nach dem Schwimmen rannte Huckestein auf den 15. Gesamtplatz der Elite vor, seine Zeit:  32:15 Minuten. „Hier waren natürlich wirklich krasse Schwimmer am Start“, blickt Huckestein zurück. „Und die meisten davon konnten auch schnell laufen.“

Keine guten Radbeine

Zwei Tage später fanden die Europameisterschaften über die Mitteldistanz und im Aquabike statt. Über den Mitteldistanz-Triathlon wollte der Butzbacher angreifen und ein Top-Ten-Ergebnis liefern. 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21 Kilometer Laufen. Allerdings lief es schon beim Schwimmen nicht so wie geplant: Nach 29:01 Minuten Schwimmzeit rannte der Butzbacher zu seinem Zeitrad. Dort wartete schon ein Technical Official auf ihn, Zeitstrafe von 30 Sekunden wegen vermeintlichen Frühstarts beim Schwimmen! Der Anschluss an die Führungsgruppe war damit verpasst und Simon Huckestein startete mit Rückstand auf den Bikepart. Dieser erwies sich trotz weniger Höhenmeter als kräftezehrende und wenig flüssige Strecke. Insgesamt warteten neben dem Wind zehn U-Turns auf die Athleten, zahlreiche Kreisel und Kurven zwangen immer wieder zum Abbremsen und Neu-Antreten. Ein schneller Kilometer-Schnitt war da nicht möglich. „Leider hatte ich am Wettkampftag keine guten Radbeine, was noch erschwerend hinzukam“, bedauert der 37-Jährige, 2:10:20 Stunden seine Radzeit! Auf die Laufstrecke ging es mit deutlichem Rückstand zur Spitze. Alleine gegen die Uhr realisierte der einstige Mittelstrecken-Spezialist den schnellsten Laufsplit der Elite: 1:11:22 Stunden! Am Ende erreichte er mit 3:57:05 Stunden Platz 13 und war damit schnellster Deutscher.

Tanja Weber EM-Fünfte im Aquabike

Für Tanja Weber indes sollte es die Altersklassen-EM über die Mitteldistanz im Aquabike sein. 1900 Meter Schwimmen plus 90 Radkilometer aber eben ohne Laufen standen auf der To-Do-Liste. Nach gutem Schwimmauftakt auf Rang vier ihrer Altersklasse verlor sie auf dem Rad lediglich eine Position und fuhr als fünfte Frau der AK 50 durch den blauen Aquabike-Zielbogen. Damit finishte die Niddatalerin im ersten Viertel ihrer Altersklasse. Weber war in diesem Jahr mehrfach international im schwarz-rot-goldenen Einteiler der deutschen Altersklassen-Nationalmannschaft gestartet: 6. Platz bei der Triathlon-EM in Madrid über die Sprintdistanz, 23. Platz bei den Weltmeisterschaften in Hamburg und eben dort 9. WM-Platz in der Mixed Relay im Staffelformat von knapp 30 Teams der AK50-59. „Menen war leider nicht der Saisonabschluss, den ich mir gewünscht habe“, äußert sich Weber kritisch. „Eine definitiv unattraktive und volle Radstrecke und nach dem Schwimmen in der Leie sind viele Teilnehmer krank geworden, ich leider auch.“ Für die langjährige Triathletin ist es nicht nachvollziehbar, wieso Meisterschaften an Veranstaltungsstätten mit fragwürdiger Wasserqualität vergeben werden. „Dabei wurde an der Wettkampfbesprechung gesagt, die Wasserproben seien einwandfrei gewesen!“ „Ich möchte nächste Woche bei der Triathlon-EM in Almere über die Langdistanz starten“, schließt sich Simon Huckestein an. „Nun liege ich seit Tagen flach, habe Durchfall und bin gespannt, ob mein Körper bis dahin wieder fit ist. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich niemals in Menen an den Start gegangen.“

Michael Victor kann nicht an sein Potential anknüpfen

Michael Victor (Triathlon Wetterau) erreichte in der Offenen Wertung der Mitteldistanz in 4:20:06 Stunden auf Gesamtplatz 19 das Ziel. Er litt beim Halbmarathon unter starken Magenkrämpfen und konnte nicht an sein Potential anknüpfen.