Endlich beim Ironman Frankfurt über den roten Teppich laufen: Diesen Traum hat sich Thomas Mulitze am 29. Juni erfüllt. Allerdings hat er nicht mit dem Neoprenverbot gerechnet.
So fing der Lange Tag mit kurzfristigen Umplanungen am Langener Waldsee an. Eigentlich wollte der Lindener im Zweiteiler starten, der war für das Schwimmen ohne Neo nicht geeignet. Spontan startete Mulitze mit Badehose in der zehnten Reihe. „Ich habe mich bewusst rechts, also weit weg von den Bojen einsortiert“, blickt der 56-Jährige zurück. Ziel war es, so wenig wie möglich Körner zu verbrauchen. „Meine Form Goggles hat mir angezeigt, das 3-4 Sekunden langsamer pro 100m bin, als bei den Swim Nights mit Neo.“ Nach 1:03 Stunden rannte er den langen Berg zur Wechselzone hinauf. Beim Umziehen die ersten Fehler: „Als das mit den Calves so lange gedauert hat, habe ich mich fälschlicherweise gegen das Ausziehen der Badehose entschieden. Die zweite Fehlentscheidung war es keine Socken anzuziehen.“
Auf dem Rad fühlte er sich gut und versuchte, wattmäßig im Zielbereich zu bleiben. Die erst Runde lief super. „Viele Zuschauer und Freunde die mich angefeuert haben.“ Auf der zweiten Runde verlor er seinen Trinkhalm auf dem Lenker verloren. Er kompensierte das mit den gereichten Flaschen. Der Wechsel ging reibungslos. Die Socken und weichen Laufschuhe waren trotz der Blasen die Mulitze sich auf dem Rad geholt hatte eine Wohltat.
„Beflügelt durch die für mich unerwartet gute Radzeit von 5:32 Stunden dachte ich, ich könnte eine 6:30-6:50er Pace laufen. Aber es war brutal heiß, sodass ich durch jede Verpflegungsstation gehen musste, um mich genug mit Flüssigkeit und Kühlung zu versorgen.“ Die zweite Runde war die schlimmste, Angst kam auf, es nicht zu schaffen. Runde drei war sehr zäh. Als dem ehemaligen Leistungsschwimmer klar wurde, sein Ziel unter 12 Stunden und unter 5 zu laufen, mobilisierte er alle Reserven. „ Als der rote Teppich in Sichtweite war, hatte ich Tränen vor Glück in den Augen. Der rote Teppich selbst war Adrenalin und Freude pur. Ich war so glücklich, dass ich die First Timer Glocke läuten durfte. Dann bin ich mit einem Lächeln und großem Jubel über die Ziellinie gehüpft. Trotz allen Strapazen hatte ich genug Kraft alles um mich herum mit zu bekommen und die Emotionen aufzusaugen.“ Seine Zeit im Ziel? 11:44 Stunden,